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Archivische Beschreibung
Geschichtsarchiv der Kolonie Menno Sammlung
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Material in den Schubladen

  • PY GKM Schubladen
  • Sammlung
  • 1913 - 2023

Das Material, das in den Schubladen aufbewahrt wird, besteht aus Broschüren, Schriften, Manuskripten, Schulbüchern und -heften, die in ihrem verletzlichen Zustand besonderer Lagerung bedürfen. Die folgende Skizze gibt den Inhalt in groben Zügen an:
Schublade Nr. - Themen
Nr. 1 - Menno Simons - Täufertum - Kirchengeschichte
Nr. 2 - Kol. Menno - Ansiedlung in Paraguay
Nr. 3 - Kol. Menno - Schüler/Studentenarbeiten/Facharbeiten
Nr. 4 - Kol. Menno - Jubiläumsschriften - Jubiläumsartikel
Nr. 5
- Kol. Menno - Loma Plata - Dörfer - Geographisches Material
Nr. 6 - Mennoniten im Chaco – ASCIM, u. a.
Nr. 7 - Mennoniten im Chaco - Fernheim
Nr. 8 - Mennoniten in Paraguay - Ostparaguay - CD - ACOMEPA - CEMTA - IBA – SMSM - Km 81, etc.
Nr. 9 - Mennoniten im Chaco - Neuland
Nr. 10 - Mennoniten in Kanada - USA
Nr. 11
- Mennoniten in Kanada - USA
Nr. 12 - Mennoniten in Lateinamerika - Mexiko - Bolivien - etc.
Nr. 13 - Facharbeiten - Forschungen (von Außenstehenden)
Nr. 14 - Mennonitische Literatur – Russland / Asien
Nr. 15 - Mennonitische Literatur – Russland / Asien
Nr. 16 - Mennonite Central Committee - MCC
Nr. 17
- Mennonite World Conference - MWC
Nr. 18 - Plattdeutsche Sprache / Werke (s.a.30)
Nr. 19 - Europa / Jahrbücher und anderes
Nr. 20 - Paraguay - Politik – Wirtschaft - Natur und anderes
Nr. 21 - Chaco - Politik - Natur und anderes
Nr. 22 - Journal of Mennonite Studies - Mennonitisches Jahrbuch
Nr. 23
- Christliche Literatur (Bücher, die in Menno gelesen wurden)
Nr. 24 - Manuskripte von Büchern und Bücher, die in Menno geschrieben wurden
Nr. 25 - Manuskripte von Büchern und Bücher, die in Menno geschrieben wurden
Nr. 26 - Familienregister / Ahnenforschung
Nr. 27 - Familienregister / Ahnenforschung
Nr. 28 - Alte Schriften: Dokumente, Register, Rechnungen (Kol. Menno)
Nr. 29
- Alte Schriften: Dokumente, Register, Rechnungen (Kol. Menno)
Nr. 30 - Gedichte – Dramen - Theaterstücke – Anspiele – Spiele (s.a.18 für plattd. Werke)
Nr. 31 - Gesang-, Chor- und Liederbücher
Nr. 32 - Alte Schriften: Dokumente, Register, Rechnungen (Kol. Menno)
Nr. 33 - Alte Schriften: Dokumente, Register, Rechnungen (Kol. Menno)
Nr. 34 - Bibeln - NT - Biblische Geschichten - etc.
Nr. 35
- Atlanten und Karten
Nr. 36 - Indianerangelegenheiten
Nr. 37 - Lexika - Nachschlagewerke
Nr. 38 - Schulmaterial - Primaria – Deutsch - Lesen
Nr. 39 – Schulmaterial – Primaria – Heimat-, Erd- und Naturkunde
Nr. 40 - Schulmaterial – Rechnen - Mathematik
Nr. 41
- Schulmaterial - Secundaria
Nr. 42 - Schulmaterial - Musik - Geschichte – Religion – Mennoniten- und Apostelgeschichte
Nr. 43 - Schulinspektion - Schulmaterial - Schuldaten
Nr. 44 - Schulmaterial – Lehrerhefte, etc.
Nr. 45 - Schulmaterial - Schülerhefte
Nr. 46 – Alte Predigten
Nr. 47
- Hein K. Braun - Nachlass
Nr. 48 – Schulmaterial in Spanisch
Nr. 49 – Kol. Menno - Einwanderung
Nr. 50 - Gesang-, Chor- und Liederbücher
Nr. 51 - Paraguay - Politik – Wirtschaft - Natur und anderes
Nr. 52 - Schulmaterial - Vorschule – Sonderschule - Förderklasse
Nr. 53
- Altes Schulmaterial - inkl. einige Museumsobjekte und Zeugnisse
Nr. 54 - Schulmaterial - Vereinsschule
Nr. 55 - Nr. 56 - Nr. 57 - Waisenamt
Nr. 58 - Nr. 59 - Nr. 60 - Heinrich Ratzlaff - Nachlass
Für eine detaillierte Inhaltsangabe siehe die einzelnen Schubladen.

Ratzlaff, Heinrich, 1927-2009

Puerto Casado Siedlerlager

  • PY GKM PY-GKM
  • Sammlung
  • 1926 - 1928

Die Firma Carlos Casado S.A. betrieb eine grosse Tanninfabrik und Viehzucht am Fluss in Puerto Casado. Die Angestellten wohnten in Häusern wie sie hier auf dem Foto zu sehen sind.

Friesen, Martin W., 1912-2000

Allgemeine Schulbehörde

  • PY GKM Mennoniten in Paraguay
  • Sammlung
  • 1970 - 2013

Die erste Zusammenarbeit der drei Chacokolonien auf dem Gebiet der Schulbildung mündete in die Gründung der drei Bildungs Institute: Lehrerseminar (IFL), Gewerbeschule bezw. Landwirstschaftsschule (CFP) und Hauswirtschaftschule (CFHN). Darüber hinaus arbeitet man an gemeinsamen Stoffplänen für die Schulen und an einem Schulentwicklungsplan.

Ratzlaff, Heinrich, 1927-2009

Menno Informiert Zeitung

  • PY GKM Menno Informiert
  • Sammlung
  • 1988 - 2023

Die Zeitschrift Menno Informiert berichtet seit 1988 über das Geschehen rund um die Kolonie Menno und darüber hinaus über etliche interkoloniale Ereignisse.

Verwaltung der Kolonie Menno

Bundesverwaltungsamt

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1960 - 1999

Die Bundesrepublik Deutschland hat über viele Jahre das Schulwesen der Kolonie Menno durch Entsandtlehrer, finanzielle Beiträge und Materialspenden unterstützt.

Ratzlaff, Heinrich, 1927-2009

Schulwesen - Colegio Loma Plata

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1955 - 1980

Colegio Loma Plata: Es wurde, wo immer wir waren, zuerst an die Schulen gedacht. So hat ein Prediger vor Jahren die Beziehung von Menno zur Schulbildung beschrieben. Damit war viele Jahre die alte Schule bzw. die Gemeindeschule gemeint. Auch wenn es seit der Gründung der Kolonie Menno 1927 reformbewusste Leute gab, so dauerte es doch fast 30 Jahre, bis in Menno eine weiterführende Schule offiziell eröffnet wurde.
Verantwortliche der Gemeinde und der Kolonieverwaltung bemühten sich um Neuerungen auf schulischem Gebiet. Am 16. Januar 1951 fand im Dorf Ebenfeld eine Beratung statt, zu der Bürger aus verschiedenen Dörfern Mennos, die an einer Verbesserung der Schule interessiert waren, eingeladen waren. Auf der Sitzung wurde beschlossen, noch im selben Jahr mit einem Lehrgang für Jünglinge anzufangen, der in der Sommerzeit zwischen der gewöhnlichen Schulzeit durchgeführt werden sollte. Es nahmen zwölf junge Männer im Alter von 13 bis 21 Jahren an diesem ersten Kursus teil, der am 22. Januar 1951 begann und Mitte April kurz vor dem Beginn des Unterrichts der Dorfschulen abschloss.
Dieser Kursus war der Anfang der Schulreform und verlief gegen heftigen Widerstand der Mehrheit der Siedler. Aber weil er sich bewährt hatte, wurde er im folgenden Jahr mit erhöhter Schülerzahl fortgesetzt. Er lief von 1951 bis 1956 in einem Privathaus im Dorf Ebenfeld und wurde Jünglings- bzw Knabenschule genannt, weil nur Jungen daran teilnehmen durften. Im Jahre 1955 gründeten 60 Bürger einen Schulverein mit dem konkreten Ziel, eine weiterführende Schule aufzubauen.
So konnte im Jahr 1956/57 die Vereinsschule in Loma Plata gebaut werden. Schulgegner versuchten den Bau zu stoppen, indem sie über die Jahreswende Fenster- und Türrahmen zerhackten. Doch im Mai 1957 begann der Unterricht in zwei Schulklassen. Mädchen wurden auf Beschluss des Planungskomitees des Schulvereins von Anfang an zugelassen. Die Schule erhielt in ihrer Entwicklungsphase verschiedene Namen: Vereinsschule (von einem Verein geführt), Bibelschule (weil nach Aussagen von Experten der Inhalt sich mit dem einer Bibelschule vergleichen ließ und durch diesen Namen den Gegnern der Wind aus den Segeln genommen werden sollte), Zentralschule (im Zentrum der Kolonie gelegen – nach russischem Vorbild), Colegio (nach Anpassung an das nationale Bildungsprogramm).
Bis zur Übergabe der Schule an die Kolonie im Jahre 1973 wurde die Fortbildungsschule von dem Schulverein geführt, der jedoch große Existenzschwierigkeiten hatte.
Im Jahre 1960 kam mit Jakob Redekopp der erste Sekundarschullehrer von auswärts in die Kolonie. Die Schulzeit wurde verlängert und das Lehrprogramm nach und nach so weit angehoben, dass die Schule im Jahre 1963 die staatliche Anerkennung als Ciclo Básico erhielt. Im Jahre 1964 schloss dann die erste Gruppe von fünf Jungen und drei Mädchen das vollständige Zentralschulprogramm ab. Nach der staatlichen Anerkennung des Vereinsschulabschlusses als Ciclo Básico war es für solche Schüler möglich, mit einer Bescheinigung in die weiterführenden staatlichen Schulen in Asunción einzutreten und damit eine Berufsausbildung als Sekundarschullehrer, Kaufmann, Arzt, Veterinär oder Agraringenieur anzutreten, nachdem sie zusätzlich die drei Jahre des Ciclo Bachillerato in Asunción abgeschlossen hatten.
Im Jahre 1973 wurde die Schule bis zur 12. Klasse komplett als Colegio von der Regierung anerkannt.
Am 17. Mai 1973 wurde die Vereinsschule an die Kolonie übergeben. Damit war endlich eine Mehrheit in der Kolonie bereit, die weiterführende Schule als Gemeinschaft zu tragen. In dieser Zeit wurden auch Beziehungen zum Erziehungsministerium aufgenommen, die sich in der Folge immer stärker erweiterten und intensivierten. Heute ist das Colegio Loma Plata staatlich als zweisprachige Schule anerkannt.
Um die langen Schulwege für Zentralschüler zu verringern, begann man im Jahre 1976 in Hochstadt, Südmenno, eine Zweigstelle des Colegio einzurichten. Im Verlaufe der folgenden Jahre hat es dann zusätzlich an weiteren Stellen Sekundarschulunterricht gegeben. Heute bestehen Zweigstellen in Paratodo, Neuhof, Lolita und Campo León.
Uwe S. Friesen https://menonitica.org/lex/colegio-loma-plata/
© Copyright by Verband für Geschichte und Kultur der Mennoniten in Paraguay
Siehe auch: Heinrich Ratzlaff: Das Schulwesen der Kolonie Menno; Vom Anfang der Siedlung bis zur Übergabe der Vereinsschule an die Kolonie. Hrsg. Geschichtskomitee der Kolonie Menno im Auftrage der Schulverwaltung, 2003

Friesen, Uwe, 1966-

Siedlungszentrum, Verwaltung, Kooperative

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1927 - 1990

„Der Entwicklungsgang der Siedlungsverwaltung in der Anfangszeit glich in auffallender Weise der Chaco Natur und dem Eroberungszug der Siedler in dieses Gebiet. Es war ein Weg voller Stacheln und Dornen, hemmendem Gestrüpp, zäher Widerwärtigkeiten und mannigfaltiger Rückschläge. Vielleicht waren mangelhafte Erfahrung im säkularen Verwaltungswesen und eine zu große Vertrauensseligkeit zueinander die Ursachen dafür, dass die Struktur der ersten gesetzlich verankerten Siedlungsverwaltung eine Form erhielt, die sich in der Praxis nicht bewährte“ schreibt Martin W. Friesen in seinem Buch „Neue Heimat in der Chaco Wildnis“ (Seite 564), das als geschichtliches Standardwerk der Kolonie Menno angesehen werden kann.
Die Menno Siedler waren mit dem Vorhaben in den Chaco gekommen, eine Siedlung ohne festgelegtes Zentrum zu gründen. Man wollte in geschlossenen Dörfern ansiedeln, ganz nach südrussischem Muster, wie es die Vorfahren und Väter gewohnt waren. Dabei war es wichtig, dass jedes Dorf eine Schule, einen Lehrer, eine Kirche und eine Dorfs Verwaltung bekam, die in Zusammenarbeit mit dem Lehrdienst und dem Gemeinderat über die Einhaltung der christlich gemeinschaftlichen Prinzipien zu wachen hatte. Geographische, klimatische und viele andere Umstände führten aber dazu, dass sich Loma Plata zum Siedlungszentrum entwickelte.
Die Geschichte des Siedlungszentrums und der Verwaltung der Kolonie sollen die Fotos in dieser Sammlung erzählen. Dazu gehören Gebäude, Menschen, Maschinen und vieles mehr.
Bibliografie:
Martin W. Friesen: Neue Heimat in der Chaco Wildnis. Loma Plata, Chortitzer Komitee, 2. Auflage, 1997.
Heinrich Ratzlaff: Loma Plata, das Siedlungszentrum der Kolonie Menno. Loma Plata, Geschichtskomitee der Kolonie Menno, 2020.
Abram W. Hiebert und Jacob T. Friesen: …eine bewegte Geschichte … die zu uns spricht. Materialien zur Entwicklungsgeschichte der Kolonie Menno. Loma Plata, Chortitzer Komitee, 2002.
Unter der heißen Sonne des Südens. Geschichtskomitee der Kolonie Menno, Hrsg. Loma Plata, 2002

Friesen, Uwe, 1966-

Molkerei

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1927 - 2000

Die Siedlerfamilien der Kolonie Menno brachten 1927/28 von Puerto Casado Kühe mit, um die Milch für den Eigenbedarf zu sichern. Dass sich dieser Sektor einmal zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Wirtschaft entwickeln würde, hat damals wohl kaum jemand geahnt. „Ein Weg aus der Armut“ hat man das Buch genannt, das die Geschichte der Milchproduktion in Menno erzählt.1
Zwischen den Jahren 1951 und 1953 fing man an, Butter von den Kolonisten aufzukaufen, um sie nach Asunción zu verkaufen. Ohne Kühlanlage, durch Fliegendraht vor Ungeziefer geschützt und mit feuchten Tüchern gekühlt, sammelte man sie unter dem nördlichen Schattendach des Handelsraumes der Kolonie. Danach wurden die Produkte dann meistens mit Pferdewagen (die etwas schneller waren als Ochsenkarren) bis zur Bahnstation Fred Engen, von da mit der Eisenbahn nach Puerto Casado und weiter per Schiff nach Asunción zum Markt gebracht. Das konnte eine Woche oder länger dauern.
Um dem steigenden Absatz von Milchprodukten gerecht zu werden, kaufte die Kolonie 1953 eine Kühlanlage, um 3.000 kg Butter zu lagern sowie zwei Abrahmer und einen Kompressor, um die Butter herzustellen. Im Jahr 1954 wurde beschlossen, in Loma Plata eine kleinere Anlage für die Erzeugung der verschiedenen Milchprodukte zu bauen.
Im Jahr 1959 wurde in Loma Plata mit dem Bau einer größeren Fabrik begonnen, um Butter und Käse zu produzieren. Im darauffolgenden Jahr konnten diese Maschinen dann in Betrieb genommen werden. Zu den Maschinen und Einrichtungen gehörten: Ein Pasteurisierer, eine Zentrifuge (Abrahmer), zwei Käsebehälter, vier Käsepressen, zwei Kompressoren, ein Dampfkessel, ein Annahmeraum, ein Raum für die Käseproduktion, drei Kühlkammern und ein Kompressorenraum.
Die Milch wurde anfänglich in Kannen, später in Kühltanks gelagert und von Lastkraftwagen zur Fabrik gebracht.
Seit den 1980er Jahren wird ein großer Teil der Milch zu H-Milch (ultrahocherhitzt und dadurch ungekühlt haltbar) verarbeitet. Sie ist seitdem das wichtigste Produkt der Molkerei. Außerdem werden pasteurisierte Frischmilch, verschiedene Käsesorten, Joghurt, Sahne, Butter, Dulce de Leche und Flan hergestellt und in Paraguay und in den Nachbarländern verkauft.
Uwe S. Friesen
Geschichtskomitee der Kolonie Menno (Hg.): Unter der heißen Sonne des Südens, 75 Jahre Kolonie Menno – Erste mennonitische Siedlung in Südamerika, 1927-2002, 2002. https://menonitica.org/lex/lacteos-trebol/
1 Eduard Friesen: Ein Weg aus der Armut. Herausgeber: Geschichtskomitee der Kolonie Menno, 2022

Friesen, Uwe, 1966-

Verwaltung der Kolonie Menno

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1928 - 2023

Fürsorgekomitee, Zivilgesellschaft, Chortitzer Komitee, Verwaltung bzw. Verwaltungsrat, Asociación Civil Chortitzer Komitee, Sociedad Cooperativa Chortitzer Komitee. Die Sammlung beinhaltet die Protokolle, Statute und Korrespondenz der oben erwähnten Gremien.

Friesen, Martin W., 1912-2000

Industriewerk Fotosammlung

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1930 - 2000

Industriewerk
Im deutsch-mennonitischen Raum in >Paraguay verstand man unter Industrie bzw. Industriewerk ursprünglich eine Anlage, wo vor allem Holz gesägt wurde, um die ersten Bauten im >Chaco aufzuführen, und wo auch die ersten Anlagen zur Verarbeitung und Vermarktung der Rohprodukte wie Baumwolle aufgestellt waren.
Die Ansiedlung im Chaco erforderte, dass sich die Kolonieverwaltungen schon früh damit beschäftigten, ein Industriewerk anzulegen, um die Vorbereitung von Holz für den Bau der Wohnungen möglich zu machen, aber auch, um die Landwirtschaftsprodukte für die Vermarktung und zur Eigenverwertung zu verarbeiten. Eine Gattersäge war schon bald zu Beginn der Ansiedlung von >Menno von Privatbesitzern erworben und installiert worden. Auch der Handel mit den Harthölzern des Chaco wurde schon früh angekurbelt. Man kaufte Palosanto-Holz beim Industriewerk auf, um es zu verarbeiten. Die Holzstämme wurden beim Industriewerk zu Brettern geschnitten, die man für Bauarbeiten brauchte.
Die Aufgaben des Industriewerks bestanden weiter darin, Baumwolle und Erdnüsse, die von den Bauern der >Kolonie aufgekauft wurden, zu lagern, zu entkernen und für den Export vorzubereiten: Erdnuss- und Baumwollöl und Baumwollballen brachten wichtige erste Geldeinnahmen. In den 1930er Jahren kam die Anfrage von der Regierung, ob man Saatgut für die Baumwollaussaat in Ostparaguay vorbereiten wolle. Interesse dafür bestand schon, aber man sah, dass beim Export bessere Preise erzielt werden könnten, und so beschloss man, Letzteres zu tun. Um den Anforderungen des Marktes gerechter zu werden, wurde die Baumwolle nach Anweisungen der Baumwollfirmen klassifiziert.
Die wirtschaftliche Lage der Kolonien verbesserte sich allmählich durch den Erwerb von Dampfkesseln und Lichtgeneratoren, Ölpressen und Futteranlagen sowie den Bau einer Milchverarbeitungsanlage.
Ein weiteres sehr wichtiges Aufgabengebiet der Industrieanlage war über Jahrzehnte die Versorgung der Haushalte mit elektrischem Strom durch Dampfturbinen und Dieselgeneratoren. Ein Stromnetz wurde aufgebaut und verteilte sich nach und nach über die Kolonien und versorgte die Bürger mit Strom. Am 26. April 1998 wurde dieses Netz an das nationale Stromversorgungsnetz der ANDE angeschlossen.
Weiter gehörten bzw. gehören zu einem Industriewerk im Chaco: Produktion von >Palo-Santo-Essenz und >Tannin: Durch eine Erweiterung der Industrieanlage konnte Palosanto-Holz verarbeitet werden, um die Essenz für den Export zu produzieren. Da es ein lohnendes Geschäft war, wurde es bald erweitert, um in Zeiten geringer Ernten ein gesichertes Bargeldeinkommen zu gewährleisten.
Es folgte auch die Einrichtung einer Tanninfabrik, weil man der Meinung war, dass sich dieser Wirtschaftszweig weiter entwickeln werde, da er ziemlich vielen Arbeitern eine Verdienstmöglichkeit bieten und eine gute Einnahmequelle für die Kolonie sein würde.
Futter und Saatgutproduktion: Eine Futtermischanlage wurde später eingerichtet, da sich eine bessere Fütterung auf die Produktion von Fleisch und Milch positiv auswirkte. Seit 1980 arbeitet das Industriewerk offiziell mit Saatgutprogrammen in >Menno, um die Bauern mit gutem Saatgut für die Erdnuss-, Baumwoll-, Sorghum- und Sesamaussaat zu beliefern. Das Saatgutprogramm wird in enger Zusammenarbeit mit dem Beratungsdienst >Servicio Agropecuario betrieben.
Energieversorgung: Wo anfänglich die notwendige Energie durch Pferde-, Ochsen- oder Menschenkraft gewonnen wurde, setzten allmählich alternative Energieerzeuger ein. Der ständig steigende Energieverbrauch erforderte den Erwerb immer größerer Dampfmaschinen und Dieselmotoren.
Kontinuierlich wurden die Stromanlagen und das Stromnetz in der Kolonie ausgebaut. Um den steigenden Bedarf an Energie liefern zu können, wurde Anfang der 1980er Jahre in Menno eine Stromanlage mit Holzvergasern aufgebaut. Diese konnten auf die Dauer den Bedarf nicht decken, so dass weitere Dieselmotoren eingesetzt wurden, bis dann 1998 das interne Stromnetz der Kolonien im Chaco an das nationale Stromnetz ANDE angeschlossen wurde.
Uwe S. Friesen
K. Hildebrand: Mennoblatt 42 (1971) 18, S. 4; Geschichtskomitee der Kolonie Menno (Hg.): Unter der heißen Sonne des Südens, 75 Jahre Kolonie Menno – Erste mennonitische Siedlung in Südamerika, 1927 – 2002. 1. Auflage, 2002; Walter Quiring: Deutsche erschließen den Chaco. Karlsruhe: Heinrich Schneider, 1936, S. 141; 50 Jahre Kolonie Fernheim: Ein Beitrag in der Entwicklung Paraguays. Hg. Kolonie Fernheim. Asunción: Imprenta Modelo, 1980, S. 93-94. https://menonitica.org/lex/industriewerk/
Siehe auch das Buch: Andreas F. Sawatzky: Die Industriegeschichte der Kolonie Menno. Die Entwicklung der Verarbeitungsindustrie in der Kolonie Menno, Loma Plata - Kolonie Menno, Geschichtsabteilung der Asociación Civil Chortitzer Komitee, 2017.

Friesen, Uwe, 1966-

Herkunft - Auswanderung - Einwanderung

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1763 - 1930

1763 - 1930. Die Geschichte der Kolonie Menno seit der Zeit der Einwanderung in Russland, Abwanderung von Chortitz nach Bergthal, Landsuche in Manitoba, Kanada; wiederum Landsuche, dieses Mal in Paraguay, Südamerika, Auswanderung aus Kanada und Einwanderung in Paraguay.

Friesen, Martin W., 1912-2000

Gemeindewesen - Kolonie Menno

  • PY GKM Kolonie Menno
  • Sammlung
  • 1944 - 2023

Die Sammlung besteht zum grössten Teil aus Protokollen und anderen Schriftstücken der Predigersitzungen, Bruderberatungen, Gemeindevorstandssitzungen und anderer Komitees, die sich mit den Angelegenheiten der Gemeinde in Menno und darüber hinaus mit kirchlichen Organisationen in Paraguay (M.M.K.f.P, CEMTA, Km 81, ZP30, Christilicher Dienst, u.a.) und der ganzen Welt (SAK, MCC, MWK u.a.) zu denen die Kolonie Menno Bezug hatte, beschäftigten.

Gemeinden

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